Mehr als ein Drittel der ukrainischen Agrarproduzenten könnte ihre Winterkulturen reduzieren, wenn sich die Exporte landwirtschaftlicher Erzeugnisse nicht erholen, warnt Denis Marchuk, stellvertretender Vorsitzender des ukrainischen Agrarrates.

Derzeit sprechen die Erzeuger nicht über eine Verringerung der Anbauflächen, aber ein solcher Schritt könnte notwendig werden, wenn sich die Exporte nicht erholen. Marchuk geht davon aus, dass bis zu 30 % der Landwirte in dieser Saison aufgrund überfüllter Lager gezwungen sein könnten, ihre Anbauflächen zu reduzieren oder nicht zu arbeiten.

Einer der Gründe für die Beschränkungen der Agrarexporte ist die Sperrung der "Solidaritätsrouten" durch bestimmte EU-Länder wie Rumänien, Bulgarien, die Slowakei, Ungarn und Polen. Diese Beschränkungen gelten bis zum 15. September. Nach diesem Datum sind einige EU-Länder bereit, Sanktionen zu verhängen, darunter Polen, das die Initiative zur Sperrung ukrainischer Agrarprodukte ergriffen hat.

Experten sind der Ansicht, dass solche Beschränkungen eher politisch als wirtschaftlich motiviert sind und mit den innenpolitischen Problemen der blockierenden Länder zusammenhängen, die mit dem ukrainischen Agrarsektor nicht konkurrieren können.

Leonid Kozachenko, Präsident des ukrainischen Landwirtschaftsverbandes, stellt fest, dass die Blockade ukrainischer Agrarexporte im Widerspruch zu den Positionen der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments steht und politischer Natur ist. Die Ukraine verfügt über ein beträchtliches Potenzial im Agrarsektor und ist bereit, mit der EU zu gleichen Bedingungen zusammenzuarbeiten.